Kirschstein-Therapie-Fühl-, und Erlebniskiste

Julia liebt das Bad im Kirschsteinbecken während der Ergo- Therapie und das Gefühl, die Kirschsteine am ganzen Körper zu spüren. So entstand der Wunsch nach einer Kirschstein-Therapie-Fühl-, und Erlebniskiste für unseren "Angel".

Aus therapeutischer Sicht bietet ein Kirschsteinbecken ganz viele Spielmöglichkeiten, wobei gleichzeitig auch die Feinmotorik gezielt gefördert wird. Die Feinmotorik ist einer von vielen wichtigen Grundsteinen, um selbstständig mit Löffel und Gabel essen zu können – ein Ziel, das wir gemeinsam mit Julia anstreben.

Wie ihrem stark verzögerten Entwicklungsstand entsprechend, nimmt Julia die Kirschsteine zwar auch in den Mund, schluckt sie aber nur selten. Daher reagieren wir mittlerweile auch sehr gelassen, wenn sie sich die Steine in den Mund stopft.

Unser Schreiner Pat-Jo Dudle hat für Julia eine grosse "Therapie- Fühl- und Erlebniskiste" gebaut, welche wir mit Kirschsteinen füllten.

Wir stellten einige wichtige Anfor- derungen an die Kiste: Julia sollte beispielsweise bequem in die Kiste steigen können, damit wir sie nicht über die 1,20 m hohen Wände heben müssen. Hohe Wände waren uns wichtig, damit Julia die Kirschsteine nicht einfach aus der Kiste hinauswerfen kann. Die Kiste wurde aus Holz gebaut. Die Fenster sind aus Plexiglas, damit Julia hinaussehen und wir mit ihr Blickkontakt halten können.

Ebenfalls sehr wichtig war uns, dass auch ein Erwachsener neben Julia darin Platz findet. So können wir gezielt motorische Fertigkeiten mit Julia üben.

 

Natürlich bietet die Therapie-Kiste auch für Yanis eine tolle Möglichkeit mit seiner Schwester zu spielen.

Um die Kiste im Zimmer verschieben zu können, steht sie auf vier Rollen. Die Kiste wiegt inkl. Kirschsteine rund 180 kg.

Die selbst entworfene Fühl- und Erlebniskiste fertigte der Schreiner speziell für Julia an. Die Anschaffung kostete entsprechend viel: über 4000 Franken für Material und Arbeitsstunden sowie 570 Franken für die Kirschsteine.

 

Julia liebt es, mit den Kirschsteinen zu spielen und wir sehen grosses Entwicklungspotenzial in der Feinmotorik. Weil wir so vom Nutzen der Kiste überzeugt sind, stellten wir einen Antrag an die Stiftung Cerebral. Diese unterstützte uns dann  auch tatsächlich ganz unbürokratisch mit einem grosszügigen Beitrag. Zusätzlich beteiligten sich auch der Verein St.Nikolaus Guthirt Zug und viele Wegbegleiter von Julia mit einem Zustupf.

Wir konnten Julia mit Hilfe dieser Unterstützung einen Traum erfüllen – auch wenn sie ihn nicht selbst ausdrücken konnte.

Ein grosses Danke geht auf diesem Weg an alle, welche sich daran beteiligt haben. MERCI VILL MOL!

Der Transport der Kiste in den oberen Stock war alles andere als einfach. Die Firma Aklin Servicetec GmbH stellte dankbarerweise einen Möbelaufzug zur Verfügung. Und so kam die Therapie-Kiste von der Werkstatt in Julias Zimmer.