Regelmässig (Montag-Donnerstag) besucht Julia die im Stundenplan für sie eingeteilte Logopädie-Einheiten (1 x 45 Minuten und 3 x 15 Minuten).

 

Die Logopädin bietet in Julias Fall zusätzlich spezielles Training im Bereich der unterstützten Kommunikation für nicht sprechende Kinder an. Schwerpunkte sind hierbei Symbole, Bildkarten, Gebärden und einfache Sprachausgabegeräte.

Die "Unterstützte Kommunikation" (UK) gibt Hilfestellung bei der Anbahnung, Verbesserung und Erweiterung der kommunikativen Fähigkeiten. UK soll dem Umfeld ein Verstehen der kommunikativen Signale ermöglichen, da Julia nicht sprechen kann.

Kommunikation heisst miteinander in Kontakt treten. Damit ist mehr als die Verwendung der Lautsprache gemeint. Vielmehr stellt Kommunikation für uns das grundlegende Bedürfnis dar, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen.

Jeweils am Montagmorgen in der 45-Minütigen Lektion wird deshalb auch unter anderem mit dem Prox-Talker geübt.

Ganz besonders wichtig ist das frühzeitige Angebot von Kommunikationsalternativen bei nichtsprechenden Kindern. Werden bei der Behandlung und Versorgung der jungen Patienten die entscheidenden Entwicklungsphasen verpasst, verursacht dies irreparable Schädigungen.

Dies ist mitunter ein Grund, warum wir den negativen Entscheid der Kostengutsprache durch die IV für den Prox-Talkers nun bis vors Bundesgericht gezogen haben.

Das Klavier ist ein besonders tolles Hilfsmittel, welches das Erlernen des Ursache-Wirkungs-Prinzips auf spielerische Weise ermöglicht. Julia drückt die Klaviertasten und es ertönt ein Ton! Julia liebt es mit dem Klavier zu klimpern, dies hat die Logopädin rasch herausgefunden.

Menschen wie Julia benötigen Hilfe und Unterstützung, um sich in ihrem täglichen Umfeld verständlich machen zu können. Das soziale Umfeld versteht häufig ihre kommunikativen Signale nicht oder interpretiert sie falsch. Die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ist für Julia durch ihre Behinderung stark eingeschränkt bis unmöglich. Umso schöner, geht sie gerne in die Logopädie und macht stetig kleine Fortschritte auf ihrem Weg zur "Unterstützten Kommunikation".

Ganz nach dem Motto: "Man kann nicht nicht kommunizieren".

Die Logopädin setzt ausserdem Schwerpunkte im Bereich der orofazialen Funktionen (Gesichts- und Mundmotorik). Julia speichelt stark und hat beim Trinken und bei flüssigen Speisen Mühe, mit geschlossenem Mund zu schlucken. Desshalb bekommt Julia jeweils in den 15-minütigen Therapie-Einheiten eine Gesichtsmassage. Diese trainiert die Mundmotorik und ist ein wichtiger Punkt in der Therapie  bei Schluckstörungen. Wir freuen uns, dass Julia dank der grossen Geduld und Ausdauer der Therapeutin auch in diesem Bereich Fortschritte macht!


Wir hoffen sehr, dass das Bundesgericht endlich unserem Gesuch für ein Kommunikationsgerät entspricht und ein Zeichen setzt für ein nicht sprechendes, geistig schwer behindertes Kind, mit klaren Anzeichen und dem eindeutigen Willen zur Kommunikation!