Epi-Anfall 28. Januar 2013
Ich erhalte einen beunruhigenden Anruf aus der Schule. Julia würgt und es scheint so, dass es ihr schlecht ist. Als ich in der Schule eintreffe, liegt Julia bereits in Seitenlage und hat einen fokalen epileptischen Anfall. Nach einigen Minuten verschlechtert sich Julias Zustand zusehends und aus dem vereinzelten Zucken und Krampfen entsteht ein schwerer Krampf mit ruckartigen Bewegungen. Julia wird bewusstlos und trotz Verabreichung des Notfallmedikamentes "Diazepam" kommt sie nicht mehr aus dem Gran-Mal Anfall raus.
Die Alarmierung des Rettungsdienstes ist in diesem Moment die einzige Lösung.
Beim Entreffen des Rettungsteams erhält Julia intravenös erneut ein krampflösendes Mittel. Der Krampf-Anfall wird endlich weniger und Julia wird für den Transport ins Kinderspital vorbereitet. Sie hat hohes Fieber und erhält zusätzlich ein Fieber senkendes Zäpfchen, da ihre Temperatur plötzlich 40.4 C° beträgt. Im Rettungswagen verkrampft sich Julia erneut stark an den Beinen und im Gesicht. Ich bin unendlich froh, dass ich sie in guten Händen weiss, hilflos sitze ich neben ihr und wir fahren mit Blaulicht ins Spital nach Luzern.
Das Team der Notfallstation erwartet uns bereits. Julia ist nicht unbekannt, leider sind wir ja nicht das erste Mal dort.
Auf dem Notfallbett liegend, erholt sich Julia langsam vom Gewitter in ihrem Kopf und den starken Medikamenten.
Immer wieder schläft sie ein, erwacht verwirrt und muss immer wieder erbechen.
Sie schreit 90 Minuten am Stück und schläft danach das erste Mal seit Jahren in meinen Armen ein.
Erst Stunden später gibts langsam Entwarnung und da Julia auswärts nicht schläft, dürfen wir nach Hause. Jetzt braucht es wieder ganz viel Geduld, bis Julia wieder die "alte" ist. Die starken Medikamente stören ihr Gleichgewicht schwer und lassen ihre Augen immer wieder zufallen. Sie fällt ganz oft hin und ist auch motorisch stark zurückgefallen. Nun hoffen wir, dass sich Julia in den Ferien wieder richtig gut erholt und bald wieder ihr Lächeln verschenkt!